Die Ära der italienischen Oper

Zwischen Glückspiel und Prostitution

Wir alle verbinden mit den italienischen Opernhäusern und mit der italienischen Oper Prunk und Eleganz. Aber genauso wie sie uns in der Gegenwart verzaubern und in ihren Bann ziehen gibt es zu ihnen auch unzählige atemberaubende und faszinierende Geschichten. Denn auch die Entstehung dieser Opernhäuser ist wahrlich ihre Erzählung wert. Wo diese Opernhäuser heute ein Zeichen der Kunst und der Kultur sind waren sie zu Beginn noch viel mehr.

Als Zeichen von Prestige und Einfluss und als Ort des Vergnügens hatten Opernhäuser vor allem in Venedig, einer Hochburg dieser Kunst eine sehr wichtige Bedeutung. Nicht nur die Politik wurde hinter diesen Wänden besprochen, vielmehr war es auch das Glücksspiel und ähnliche Vergnügen, die auf der Tagesordnung standen (obwohl sie noch nichts über die Wunder von Spinia Casino wussten). Besonders das Glücksspiel wurde für die Opern und Theater ein einträgliches Geschäft. Diesen Häusern war es oftmals möglich sich mit Hilfe von durch Unternehmen geführte Spielbanken zu finanzieren. Nicht nur bei einfachen Opernvorführungen, sondern vielmehr auch bei prunkvollen Festen und Bällen wurde diese Art von Vergnügen in Anspruch genommen.

Aber nicht nur Venedig war und ist eine Hochburg der italienischen Oper. Es sind im Laufe der Zeit zahlreiche Opernhäuser über ganz Italien verstreut entstanden.

Ein Missverständnis mit großen Folgen

Ursprünglich führte ein Missverständnis zur Entstehung der italienischen Oper. Denn eigentlich war es der Wunsch die griechische Tragödie wiederzubeleben. Was dabei angenommen wurde war, dass der Text gesungen werden musste. Dem war nachträglich festgestellt nicht so, dennoch entstand so die Oper.

Im 17. Jahrhundert war der Opernbesuch in der Gesellschaft große Mode geworden. Dies trug dazu bei, das die Entstehung der Opernhäuser gefördert wurde. Da die Vorstellungen vor allem zu Beginn finanziell noch sehr aufwendig waren mussten diese meist sehr häufig widerholt werden. Zu Beginn war die Oper und die Opernhäuser der reichen Oberschicht und dem Adel vorbehalten, doch schon bald erhielt auch das einfache Volk Zugang zu dieser Kunst. In der italienischen Oper steht die Gesangsart bel canto (zu deutsch „der schöne Gesang“) im Zentrum des Geschehens. Die italienische Oper brachte vor allem unzählige starke Frauenrollen hervor. Die Handlung der vor allem im 18. und 19. Jahrhundert entstandenen Opern setzen sich zu Beginn mit mythischen Handlungen auseinander jedoch wechselte der Schwerpunkt bald zu den damalig kritischen Fragen der Gesellschaft. Die Oper half den Menschen dabei sich mit sozialen Schwierigkeiten auseinandersetzen.

How to Oper

Nachdem wir nun ein wenig über die Entstehung und die Historie gehört haben ist es an der Zeit uns damit zu beschäftigen wie ein Opernbesuch ein atemberaubender Abend werden kann.

Die italienischen Opern sind, wie beim Namen naheliegend auf italienisch. Wer also dem Italienischen nicht mächtig ist sollte sich vor seinem Opernbesuch am besten das Libretto, also den Text zur Oper, durchlesen und sich über die Handlung informieren. Vermutlich werden Sie von der Oper ganz begeistert sein. Aber wann klatschen Sie den am besten? Zu Beginn noch vor der Oper wird in der Regel geklatscht, wenn der Dirigent den Orchestergraben betritt. Außerdem ist es immer gerne gesehen, wenn Sie zwischen den Akten Ihre Begeisterung teilen. Gerne können Sie nach einer bemerkenswerten Leistung auf der Bühne auch „Bravo“ rufen. Falls Sie einen Platz auf den höheren Rängen haben bietet es sich an ein kleines Opernfernglas einzupacken, dann können Sie jede Kleinigkeit auf der Bühne erkennen.

Jedes dieser Opernhäuser bringt eine atemberaubende Historie mit sich und wer die Gelegenheit dazu hat, sollte sich auch die ein oder andere Oper in diesen Häuser ansehen. Nicht umsonst werden sie als Tempel der Oper und Hochburg der italienischen Kunst bezeichnet.